Lebensformen – Lebensräume für Frauen. Reformation als soziale Revolution?

Dokumentation der 19. Jahrestagung „Miss Marples Schwestern – Netzwerk zur Frauengeschichte vor Ort“ vom 13. – 15. Juni 2008 in Augsburg/ Stadtbergen

Frauengeschichtskreis Augsburg (Hrsg.), Berlin 2008

148 S., 4 schw.-w. u. 3 farb. Abb., 20 schw.-w. Fotos – 21 x 14,8 cm

Redaktion: Susanne Thoma, Ingrid Thalhofer
Redaktionelle Mitarbeit: Irmgard Stör
Layout: Susanne Thoma

ISBN: 978-3-933788-02-3

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.


Abstract

Im Juni 2008 kamen in Augsburg/ Stadtbergen um die fünfzig Expertinnen zu einem Austausch über die historische Spurensuche nach Frauengeschichte vor Ort zusammen. Die Tagung stand unter der Überschrift Reformationszeit und Parität. Diese Epoche prägte die Stadt Augsburg besonders und wirkt bis heute nach. Die Reformation als kirchliche Erneuerungsbewegung im 16. Jahrhundert und die Zeit der Parität, in der in unserer Stadt der Versuch einer religiösen und politischen Gleichberechtigung der Konfessionen unternommen wurde, ist daher ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit des Frauengeschichtskreises Augsburg. Ein Teil dieser Forschungsergebnisse wurde bei der Tagung vorgestellt und ist nun in dieser Broschüre dokumentiert.

In dem Beitrag Gott wirst du nicht los stellt Irene Löffler dar, welche Lebensformen für Frauen vor und während der Reformationszeit möglich waren. Edith Findel ergänzt diese Ausführungen mit ihrem Artikel „ … dann tun´s halt wir Frauen …“ – soziale Konsequenzen für Frauen. In insgesamt sechs Stadtführungen konnten sich die Tagungsteilnehmerinnen ein Bild davon machen, wo die Geschichte von Frauen von damals noch heute lebendig ist. Bei der Führung „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“ befasste sich Edith Findel mit dem Stiftungswesen in Augsburg. Mit dem Thema Die Reformation in Augsburg am Beispiel der Susanna Daucher wurde von Martina Berthold die Täuferbewegung in den Vordergrund gerückt. Beim Rundgang von Irene Löffler mit dem Titel Die Augsburger „Lösung“ der Reformation ging es um die Folgen der Parität für Frauen. Unter der Überschrift Gewinnerin und Verliererin der Reformation brachte Martina Berthold den Teilnehmerinnen die Biografien von Anna Krölin, Klosterfrau und Anna Laminit, einer geistlichen Betrügerin nahe. Weiterhin referierte Edith Findel über Frauen am Rande der Gesellschaft und Irene Löffler über das Dilemma von Klosterfrauen nach der Vertreibung aus Klöstern unter der Überschrift „… ein Seldin, die hat ein Mann genommen…“.