Gedenktafel Anna Barbara Gignoux

Der Frauengeschichtskreis bemüht sich um eine Korrektur einer der beiden Tafeln am Haus Vorderer Lech 8, die auf das Leben von Anna Barbara Gignoux hinweisen. Der Text der unteren Tafel lautet:

„Dieses Haus wurde 1764/1765 von der Kattunfabrikantin Anna Barbara Gignoux erbaut. Sie war eine Gönnerin des Malers Joh. Esaias Nilson, des Schriftstellers Christoph F. Schubart und des Mozart.“

In Ihrem Aufsatz „Anna Barbara Gignoux (1725-1796) eine Mäzenin?“ weist Dr. Christine Werkstetter nach, dass weder aus Schubarts schriftlicher Hinterlassenschaft noch aus den herangezogenen Archivalien (Stadtarchiv etc.) auf eine Freundschaft zwischen ihm und Anna Barbara Gignoux geschlossen werden kann. Ob Anna Barbara Gignoux einen persönlichen Kontakt zum jungen Mozart hatte, ist nicht bekannt. Jedenfalls wäre es übertrieben, hier den Beginn einer Freundschaft der achtunddreißigjährigen Frau mit einem siebenjährigen Kind anzunehmen.

Tafel 2 neuer Text:
„Dieses Gebäude beherbergte von 1765 bis 1815 die ‚Cotton-Fabrique‘ der Familie Gignoux. Unter der Leitung von Anna Barbara Gignoux (1725–1796) entwickelte sich die Stoffdruck-Manufaktur zu einem der bedeutendsten Wirtschaftsunternehmen Augsburgs im 18. Jahrhundert.

Anna Barbara Gignoux sollte nicht als Erbauerin des Hauses genannt, sondern ihre wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung hervorgehoben werden. Da der Begriff Kattun nicht allgemein bekannt ist, könnte hier die Verwendung der zeitgenössischen Bezeichnung Cotton-Fabrique weiterhelfen. Sie lässt an das englische Wort cotton denken, was ja auch ausländischen Besucher_innen auf die Sprünge hilft. Der Begriff Stoffdruck-Manufaktur macht deutlich, was produziert wurde.